Heilpflanzen im Detail: Kurkuma (Curcuma longa)

Ein Medizinwunder?

Kurkuma, wissenschaftlicher Name Curcuma longa, gehört zur Familie der Ingwergewächse. Sie gedeiht in den tropischen Regionen Asiens. Von der Staude, die über einen Meter hoch werden kann, wird der unterirdische Teil verwendet, der dem Ingwer ähnlich sieht, allerdings eine intensiv gelbe Farbe besitzt. Kurkuma wird daher auch Gelbwurz(el) genannt. Indien ist der weltgrößte Produzent von Kurkuma, konsumiert aber auch rund 80 Prozent der weltweiten Ernte. Dort ist Kurkuma seit etwa 4000 Jahren ein fester Bestandteil der landestypischen Küche. Ebenso lang, wie Kurkuma schon in den Töpfen landet, wird die Knolle auch in der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda eingesetzt.

Die gelbe Wurzel – bzw. ihr Wirkstoff Curcumin - soll ein wahres Medizinwunder sein. Sie soll Krebs vorbeugen oder sogar heilen helfen, Depressionen und Arthrosebeschwerden lindern, Alzheimer vorbeugen, bei Magen- und Darmproblemen helfen, gegen Entzündungen wirken und noch einiges mehr. Die Knolle zeigt speziell in der Darmkrebs-Prävention und der Verhinderung von Metastasen bei häufig auftretenden Krebsarten wie Brust- oder Prostatakrebs Potenzial. In Indien, wo Kurkuma seit Jahrtausenden zum Würzen verwendet wird, ist zum Beispiel die Zahl der an Darmkrebs erkrankten Personen signifikant niedriger als in den USA oder Europa. Aber auch bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder zur Behandlung von Alzheimer und Vorbeugung gegen Herzinfarkt wurde Curcumin bereits eingesetzt (Uniklinik Freiburg).

Kurkuma reguliert die Verdauung, regt die Bildung von Gallensaft an und wirkt ähnlich wie Ingwer entzündungshemmend bei Arthrosen und ähnlichen Beschwerden. Das Essen öfter einmal mit Kurkuma zu würzen, ist daher sicher keine schlechte Idee. Lediglich in zwei Fällen ist Vorsicht angebracht: bei Erkrankungen an der Gallenblase und bei schwangeren oder stillenden Frauen. Für Schwangere gibt es noch zu wenig gesicherte Forschungsergebnisse, um sagen zu können, dass Kurkuma unbedenklich ist. Bei Gallenblasenerkrankungen könnte die Stimulierung der Gallenblase durch das Curcumin sogar zu einer Verschlimmerung der Symptome führen.

Die richtige Anwendung von Kurkuma: Kapseln oder Pulver?

Als Gewürz ist Kurkuma in Pulverform besser geeignet. Für eine Wirkung bei Arthrosen oder Magenproblemen müsste man jedoch täglich zwei oder drei Esslöffel Pulver zu sich nehmen – soviel kommt in kein Gericht. Und pur ist Kurkumapulver sehr trocken und schmeckt in der Menge auch bitter. Dazu kommt noch, dass das Curcumin nur schlecht wasserlöslich ist. Aus Tee, Goldener Milch oder Curry-Gerichten gelangt also auch bei täglichem Genuss zu wenig des Wirkstoffes in den Körper. In diesem Fall sind Kurkumakapseln die Lösung. Sie enthalten hoch konzentriertes Curcumin in der entsprechenden Menge, um eine Wirkung zu ermöglichen. Zudem verflüchtigt sich der auf Licht und Luft empfindliche Wirkstoff in den Kapseln nicht so schnell. In vielen Präparaten ist neben Curcumin auch Piperin, ein Inhaltsstoff aus dem schwarzen Pfeffer, enthalten. Und das ist auch gut so: Piperin erhöht die Resorption des Kurkuma-Wirkstoffs Kurkumin um das 2000-Fache. Denn Kurkumin ist fettlöslich und kann vom Verdauungsapparat nur sehr schlecht aufgenommen werden.

Rezept-Tipp

Kurkuma-Ingwer-Tee: Ein gut wirkendes Mittel gegen Erkältung und für Wärme von Innen

Zutaten:

  • etwa 2 cm Kurkumaknolle

  • etwa 1 cm Ingwerknolle

  • 1 Esslöffel Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Kurkuma und Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden

  2. Zusammen in eine Tasse geben

  3. Mit kochendem Wasser aufgießen

  4. Fünf Minuten ziehen lassen

  5. Zitronensaft hinzufügen und bei Bedarf mit Honig süßen

Wohl bekomm's und bis nächsten Monat!

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